Notruf und dann?
Jugend der WW Gaimersheim war zu Gast bei der Berufsfeuerwehr und der Integrierten Leitstelle.
Mit einer Gruppe von 3 erwachsenen Betreuern, 3 Jugendlichen und 10 Kindern durfte die WW Gaimersheim die Berufsfeuerwehr Ingolstadt BF-IN und die Integrierte Leitstelle ILS besuchen und sich über die vielfältigen Aufgaben informieren.
Geboten wurde den Wasserwachtlern eine sehr interessante Führung und viele Informationen. Im Atemschutzübungsparcours durfte die gesamte Gruppe einmal ausprobieren, wie die Feuerwehr den Ernstfall übt. – Schon ohne Atemschutzausrüstung war der Parcours eng und und vor allem für die Größeren herausfordernd – wie mag das erst mit voller Ausrüstung und unter Einsatzbedingungen sein? Auch die Fahrzeughalle mit den Einsatzfahrzeugen war beeindruckend – damit sie innerhalb von 10 min ab Alarmierung am Einsatzort eintreffen können, müssen die Feuerwehrler im Alarmierungsfall innerhalb 1 Minute fertig zum Ausrücken sein. Um bei einem Einsatzalarm schnellstmöglich von den Aufenthaltsräumen im Obergeschoß zu den Fahrzeugen in der ebenerdigen Fahrzeughalle zu kommen, nutzen sie anstelle von Treppen glatte Messingstangen mit ca. 80 mm Durchmesser. Diese Rutschstangen sind jeweils in einem Rutschschacht verbaut, der Zugang ist durch Flügeltüren gegen Absturz gesichert. Die Türen gehen bei der Alarmierung automatisch auf und bleiben nach der Benutzung der Rutschstange offen, deshalb gilt die Regel, dass jeder Vorbeikommende ggf. noch offene Türen wieder schließt. Die Schächte sind beleuchtet. Damit die Landung möglichst wenig die Gelenke belastet, ist am Ende der Rutschstange eine dämpfende Aufprallfläche angebracht. Die Erwachsenen und die Jugendlichen durften nach einer kurzen Einweisung diese schnelle Abstiegsmethode auch einmal selbst ausprobieren – die kleineren Kinder wurden von unten an die Rutschstange gehoben um auch einmal 2 m an der Stange auf den Boden rutschen zu können.
Interessant war auch die Besichtigung eines Einsatzfahrzeugs und der umfangreichen Ausrüstung. Besonders beeindruckend waren die hydraulische Rettungsschere und der hydraulische Rettungsspreizer – wer diese einmal in eigenen Händen halten durfte, kann sich ganz gut vorstellen, dass die Arbeit mit diesen Spezialwerkzeugen ziemlich anstrengend ist.
Auch bei Unfällen am bzw. im Wasser muss die Feuerwehr helfen, dazu gibt es ausgebildete Taucher und ein Einsatzboot. Man muss also ganz schön vielseitig und vor allem körperlich fit sein, um die unterschiedlichen Aufgaben der Feuerwehr bewältigen zu können – deshalb machen die Feuerwehrler auch regelmäßig Dienstsport um sich fit zu halten.
Die integrierte Leitstelle ist im Obergeschoß des Gebäudes an der Dreizehnerstraße 1 untergebracht. Der zuständige Schichtführer nahm die Gaimersheimer Wasserwachtler in Empfang und gab ihnen eine kurzen Überblick:
Die ILS-Ingolstadt ist zuständig für die gesamte Region 10, also für die Kreisfreie Stadt Ingolstadt und die umliegenden Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Paffenhofen.
Sie sorgt für rund 485.000 Einwohner auf einer Fläche von 2.848 km².
Die Disponenten alarmieren und koordinieren folgende Kräfte:
1 Berufsfeuerwehr, 332 Freiwillige Feuerwehren, 3 Betriebsfeuerwehren, 10 Werksfeuerwehren,
hinzu kommen je nach Schadenslagen noch Kräfte der Wasserwachten, der Bergwacht sowie des Technischen Hilfswerks THW
Außerdem im Rettungsdienst:
16 First Responder /HvO, 16 Rettungswachen, 34 Rettungs- und Krankenwagen, 9 Notarztstandorte und 1 Rettungshubschrauber
Hier noch ein paar Bilder: